Geschichte

Geschichte der Ortsgemeinde Schmitter

In einer nicht gerade rosigen Zeit vor über 400 Jahren haben es unsere Vorfahren gewagt, die Geschicke der Lebensumstände selbst in die Hand zu nehmen. Mit der Hofteilung von 1593 trennte sich der Hof Haslach-Widnau, dem auch Schmitter angehörte, vom Reichshof Lustenau. Der nun selbständige Hof blieb aber trotzdem unter der strengen Herrschaft der Emser Grafen. Erst 1712, mit der Anerkennung des Rheinlaufes als schweizerische Grenze, wurden die Bewohner von der Knechtschaft der Emser Grafen erlöst.

Das Jahr 1775 war das eigentliche Geburtsjahr der Ortsgemeinde Schmitter. In diesem Jahr wurde der Hof Widnau-Haslach aufgelöst. Das bis dahin als Allgemeingut bewirtschaftete Land wurde auf die drei Höfe Haslach, Widnau und Schmitter aufgeteilt. Jeder Hof erhielt sein eigenes Gericht, seinen Hofammann und seinen selbständigen Rat.

Die Solidarität im Kampf gegen den Rhein, sowie bei der gemeinsamen Nutzung des Rietes hüben und drüben, aber auch beharrliches und selbstbewusstes Auftreten der Obrigkeit gegenüber, liess die Ortsgemeinde Schmitter im Verlauf der Geschichte zu einer lebens- und überlebensfähigen Gemeinschaft heranwachsen.

 

Chronik der Ortsgemeinde Schmitter

887
Der Hof Schmitter ist im Mittelalter mit dem Reichshof Lustenau verbunden. Lustenau wird 887 erstmals in einer Urkunde des Klosters St. Gallen erwähnt. Es darf angenommen werden, dass die drei Höfe Haslach (Au), Widnau und Schmitter miteinbezogen waren.

1345
Die drei Höfe Au,Widnau und Schmitter bilden zusammen den Hof Widnau-Haslach, der in diesem Jahr erstmals urkundlich erwähnt wird.

1385
In einem Schreiben im Archiv Hohenems taucht erstmals der Name Schmitter auf.

1395
In der Zwischenzeit wechselt die Herrschaft von den Montfortern an die Grafen von Werdenberg, die aber so verschuldet sind, dass sie 1395 den Reichshof an die Hohenemser Grafen verpfänden. 1526 geht der Reichshof samt den drei Höfen auf der linken Rheinseite in das Eigentum der Grafen von Hohenems über. Fast vier Jahrhunderte üben diese die niedere Gerichtsbarkeit aus.

1490
Die Eidgenossen erobern das Rheintal. Der Rhein wird als Landesgrenze betrachtet, sie üben die hohe Gerichtsbarkeit aus.

1593
Haslach, Widnau und Schmitter trennen sich von Lustenau, bleiben aber unter der Herrschaft der Hohenemser.

1712
Der Rheinlauf wird als Landesgrenze anerkannt.

1759
Der Hof wird von der Gräfin Maria R. von Harrach in Böhmen geerbt.

1775
Schmitter wird selbständig und kann einen eigenen Hofammann und ein eigenes Gericht wählen.

Neuzeit
Die Ortsgemeinde pflegt heute noch Traditionen wie: Bürgerabend; Wald- und Rietbegehung; Christbaumaktion; Tag der Ortsgemeinde für alle Mittelstufenschüler und -schülerinnen.

Die Öffentlichkeit und das Gewerbe profitieren von der Ortsgemeinde durch: Unterstützung von Vereinen und kulturellen Vorhaben; Stipendien; Existenzsichernde Abgabe von Pachtland an landwirtschaftliche Betriebe; Erschliessung von Bauland für Industrie- und Wohnbauten.

 

Güter der Ortsgemeinde Schmitter

Gesamte Bodenfläche
auf Schweizergebiet 73 ha
auf Österreichergebiet 109 ha

Landwirtschaftliche Siedlung
Schmitterhof